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19.01.2011 13:46:48 
Tino Theer 
Bezirkseinzelmeisterschaft Süd 2011 U10-U25
Würfelspiele und harte Kämpfe!
Der „neutrale“ Bericht von mir aus Sicht des Jugendwarts ist links im Menü zu finden (oder Link am Ende der News folgen).

Zunächst aber der Bericht aus Vereinssicht von Uwe Römhild.

Es war die 9. Bezirksmeisterschaft in Schafhausen (seit 2003 immer) und erstmalig schlugen die geburtenschwachen Jahrgänge (vor allem 1992 bis 1995) voll durch. Vor drei Jahren schlug bei der damaligen U18 (Jg. 1990) der Katzenjammer Wellen: "Nie wieder Schafhausen ?????" und es wurde die Idee einer U20- (jetzt U25-) Meisterschaft geboren.

Von den damaligen Initiatoren haben Marco Geißhirt und Christian Böhm die Stange gehalten und beide sorgten dafür, dass die wenigen U18- und U16-Spieler ein gutes Turnier spielen konnten. Nach einjähriger Pause ist Kurt Sell wieder voll mit dabei und kämpfte wie erwartet mit dem Meininger Hocke um den dritten Platz im 8-köpfigen Teilnehmerfeld. Böhm und Geißhirt hatten nur gegen die beiden Mühe und holten gegen Hocke und Sell je ein Remis und einen Sieg. Letztlich sprach die Wertung knapp für Marco, der seit dem Jahre 2000 versuchte, einmal Bezirksmeister zu werden und sich seit gestern "Meister alles Klassen" nennen darf. Kurt und Hocke wurden punktgleich Bezirksmeister U18 und U16, wobei Hocke, die leicht bessere Wertung aufwies. Die vier anderen hatten gegen die "fab four" keinen zählbaren Erfolg. Ein Platz zwischen 6 und 10 sollte für Kurt bei seiner letzten Landesmeisterschaft im Nachwuchsbereich trotz einjähriger Pause drin sein.

Die U14 war so stark wie seit mindestens 5 Jahren nicht mehr. Der an drei gesetzte Scheftlein aus Meiningen wäre seit 2007 immer mit Riesenvorsprung die Nummer eins gewesen. In dieses Haifischbecken haben wir Benno Koenitz und Jonathan Reum geworfen. Beide haben einen Freiplatz für die Landesmeisterschaft U10 (Benno) bzw. U12 (Jonathan). Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, waren die letzten Südthüringer Spieler, welche einen Freiplatz zur ThEM hatten Janis Wehner und Felix Mucha aus Suhl. Und diese beiden "Nachwuchsrentner" sind 15 bzw. 16 Jahre älter als Jonathan und Benno.

Im Haifischbecken waren Tristan Wolf, Benno, Kevin Schmidt und Jonathan an 4, 5, 6 und 7 gesetzt. Da zwischen Tristan und Scheftlein fast 300 DWZ-Punkte lagen, somit ein statistisch fast unmögliches Unterfangen, Tristan oder Kevin zur ThEM durchzubringen. Doch gleich zu Beginn gelang es Kevin, den topgesetzten Kleinsteuber aus Schmalkalden völlig zu überspielen. Doch das erste Drama kulminierte gegen 22.00 Uhr am Freitag nach fast 4 Stunden Spielzeit. Im 38. Zug überschritt Kevin die Zeit und war untröstlich. Knallhart analysiert: mangelnde Erfahrung und eine gewisse Überheblichkeit (Rumlungern auf Sesseln, statt Nachdenken). Andererseits, die wohl beste Partie seines Lebens und Tragik pur. Ansonsten am Freitag Favoritensiege. In der zweiten Runde unterlag Tristan Kleinsteuber und Kevin schlug in einer Partie mit vielen Fehlern Benno. Aber Kevin ist eigentlich gut drauf und gegen ihn kann Benno zurzeit durchaus verlieren. In der dritten Runde war Kevin erneut der vereinsinterne "Kinderschreck" und besiegte auch Jonathan. Tristan hatte die Vormittagsniederlage gut weggesteckt und erreichte gegen Scheftlein ein beachtliches Remis. Seine einzig wirklich schwache Leistung bot Benno, indem er gegen Stefan Wilhelm (Benshausen) verlor. Hätte er diese Partie gewonnen, wäre es ein gutes Turnier gewesen, so war es das weniger. In Runde 4 verlor Kevin gegen Scheftlein und Benno wurde gegen den an 2 gesetzten Rosenberg "gelost", der (noch) zu stark für ihn ist (4 Jahre älter). Tristan und Jonathan fertigten die beiden Frankenheimer schnell ab. In Runde 5 waren es Kevin und Benno, die ein 2:0 gegen Frankenheim "herausschossen". Trotz 3 Punkten, war Kevin aber aus dem Qualifikationsrennen raus. Jonathan besiegt nach wechselvollem Verlauf Wilhelm und kam ebenfalls auf drei Punkte. Nach dem Remis zwischen Scheftlein und Kleinsteuber waren beide "durch" und zwischen Tristan und Rosenberg ging es um den dritten Platz, wobei dem Meininger ein Remis reichen würde.

Kevin hatte am Freitag DIE Partie seines (bisherigen) Lebens gespielt, das gelang an einem langen Sonntagnachmittag Tristan. Rosenberg hatte genau 300 DWZ-Punkte mehr, das ist ungefähr so viel wie zwischen Matthias Hausknecht und einem guten (!!!) deutschen Großmeister. Und Tristan hatte in zwei Nächten verdächtig wenig Schlaf. Aber im Stile eines alten Hasen demonstrierte er, dass sich ein Wolf auch im Haifischbecken wohl fühlen kann. Ein souveräner Sieg gegen 17.00 Uhr am Sonntag brachte Platz 3 und die zweite Teilnahme an einer Landesmeisterschaft nach 2008. Prognose: Die 3 Punkte von 2008 sollten das Ziel sein, machbar ist es. Kevin würde ich gerne bei der TaSi sehen, das sollte nicht aussichtlos sein, wenn er ab und zu auch mal auf alte Leute hört. Für Benno und Jonathan waren die harten Gegner die gewünschte Vorbereitung für die Landesmeisterschaft.

Beide wären in der U12 die klare Nummer 1 und 2 gewesen. So waren bei 4 Qualfikationsplätzen Max Schellenberg an 1, Elias Döhrer an 4, Nils Bauckmann an 6 und Johannes Wagner an 8 gesetzt. Für die beiden erstgenannten konnte das Ziel nur Qualifikation zur ThEM lauten, Nils gab ich Außenseiterchancen, die er mit einem Remis gegen Max auch sofort untermauerte, ansonsten Favoritensiege, also Elias 1 und Johannes 0. Runde 2 war für "Wolfgang's" Jungs wenig ersprießlich. Nils verlor, war damit schon so gut wie raus und Max rettete sich gegen Johannes gerade noch ins Remis. Erfreulich Elias, der den starken Meininger Kühn niederrang. So kam es am Samstag um 18.00 Uhr (3. Runde an einem Tag) zum Duell der beiden einzigen verlustpunktfreien Spieler, die schon einen ganzen Punkt Vorsprung hatten. Elias Döhrer (zweitältester, größter, schwerster der kompletten U12) gegen Mark Andre Schmidt (Schmalkalden, zwei Köpfe kleiner, maximal halb so schwer). Dazu kam, Elias ist einer der wenigen, der auf mich hört. Er war mit Benno im Zimmer, da war Freitagabend gegen 10 Totenstille.Schmidt dürfte um 6.00 Uhr aufgestanden sein, Elias um 8.00 Uhr. Elias gewann, zwar nicht fehlerfrei, aber 3 aus 3 gab es sonst nur in der U10.

Ich hatte das Gefühl drei Punkte reichen locker für Platz 3, selbst wenn er am Sonntag zweimal verliert. Das am Rechner durchzurechnen, hätte aber bedeutet, 3 hoch 8 Möglichkeiten am PC durchzuspielen, was bei 10 sec pro Möglichkeit gut 18 Stunden gedauert hätte. Dann doch lieber ein paar Bier mit Holger Willner und Co. Max und Nils verloren am Samstagabend beide, und so konnte sich Johannes mit seinem ersten Sieg auf Platz 5 hocharbeiten. In der 4. Runde gab es im Verfolgerduell zwischen Schmidt und Kühn ein schnelles Remis. An Elias Stelle hätte ich in leicht besserer Stellung gegen Kümpel (Meiningen) Remis angeboten, doch Elias spielte weiter, patzte mehrfach und verlor schließlich. Johannes gewann erneut und war plötzlich mit Kühn und Schmidt nur einen halben Punkt hinter dem Spitzenduo Döhrer und Kümpel. Max gewann, Nils remisierte, hatten aber mit der Spitze nichts mehr zu tun. So spielten in Runde 5 Johannes gegen Elias am Spitzenbrett um die direkte Qualifikation, Elias gewann schnell. Die Meininger Kümpel (3) und Kühn (2.5) schenkten sich nichts, Kühn gewann und Elias war sensationell Bezirksmeister. Johannes und Max wurden 5. und 6. und können die TaSi mitspielen. Max würde ich das unbedingt empfehlen, ich gebe ihm Chancen, wenn er ausgeschlafen und konzentriert ist. Johannes hat sich die Teilnahme verdient, wird aber dort kaum Chancen haben. Für Johannes, Max (und auch Jonathan) gilt, seht euch mal Bilder von Napoleon und vergleicht ihn mit Tristan. Die Größe kommt hin, Napoleon kam mit zwei Stunden Schlaf aus, Tristan scheint das auch zu können.

Bleibt die U10. Acht ganz neue Neulinge, nur der Meininger Tom Thomas taucht schon mal in den Datenbanken auf, ohne aber bereits eine DWZ zu haben. Für Benno wäre es der Lacher gewesen, aber es hätte ihm Null-Komma-Nix gebracht. Meinen drei engagierten Schützlingen David Reum, Hannes Graf und David Schmidt gab ich Außenseiterchancen. 8 Teilnehmer, davon ein Mädchen, vier kommen weiter und wir haben noch einen von Wolfgangs "Zwergen" dabei. Tim Hartung, der erste Helmerser in unseren Reihen.

Vorab, wenn es bei dem mit dem Schach nichts wird, Schauspieler kann der immer. Habe selten so gelacht. Kurz: Tim, der Trusetaler Nößler, der Eisenacher Ehrhardt und der Meininger Thomas setzen sich schnell ab. Unser Fambacher Trio hatte Chancen, nutze sie aber nicht. Nach drei Runden war Tim ebenso wie Elias in der U12 einziger Spieler mit 3 Punkten und ebenso wie Elias verlor er Sonntagvormittag. Schlimme Erinnerungen an Andre Kaiser, Marco Geißhirt und Kurt kamen auf, die oft in der letzten Runde alles zusammengeschmissen haben. Aber nichts da. Ebenso wie Elias kam Tim sofort zurück und gewann die 5. Runde. Da Nößler gegen Thomas gewann, stand er knapp vor Nößler. Unsere drei "Fambacher" könnten alle zur TaSi. Hier halte ich das im Gegensatz zu Kevin, Max und Johannes für wenig zielführend. Ich würde sie im März (mit Benno) gerne bei der Schulschachmeisterschaft in EF sehen und eventuell im Juni (mit Benno und Tim) zu Thüringer Mannschaftsmeisterschaft U10. Mit Tim werden wir uns bis Ende April natürlich noch irgendwas einfallen lassen (Fördertraining). U10 ist zwar auch in Dittrichshütte wie Würfeln, wir wollen aber mehr!

Gruß

Uwe


 
 
 


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